In der Goldstein Galerie zeigt Herbert Nauderer Auszüge seines Zyklus „PARASITE ISLAND“, der zuletzt im Kallmann-Museum bei München und in der Galerie der HbK Braunschweig zu sehen war. Der Mausmann – eine Art Alter Ego des Künstlers – führt den Betrachter nicht nur durch dessen multimediale Ausstellung, sondern auch durch eine unheimliche, teils verstörende Parallelwelt menschlichen Seelenlebens.
Bleistift- oder Tuschezeichnungen bilden hier gemeinsam mit Objekten, Dokumenten, Videoloops und Fotomontagen eine komplexe Rauminstallation aus surrealen Elementen, die den Besucher vor den Zwiespalt von Fakt und Fiktion, Sprache und Handlung, Traum oder Alptraum stellen. Ob die bloße Bleistiftkontur, die energische Schraffur oder die gänzlich ausgefüllte Fläche – Nauderers Zeichnungen sind geprägt von Grau- und Schwarztönen, die durch den schnellen, intuitiven Duktusbestechen. Doch begrenzt er sich nicht allein aufs Blatt. Wiederbelebt als Objekt oder Film, finden sichdie gezeichneten Motive im Raum wieder. Diese Zusammengehörigkeit lässt eine narrative Struktur vermuten, die jedoch umgehend durch digitale oder analoge Manipulation der Arbeiten ad absurdum geführt wird. Gefundenes trifft auf Erfundenes und stellt dabei den Betrachter vor die Frage, wie er mit dieser mysteriösen Traumwelt umgeht, die neben Unbehagen und Beklemmung durchaus aber auch ironisch-humoristische Nuancen hervorbringt.
Herbert Nauderer, 1958 geboren in Fürstenfeldbruck / München, lebt und arbeitet in Weipertshausen am Starnberger See und Maciarello, Isola d’Elba. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und verwaltet derzeit die Professur für Zeichnung an der HBK Braunschweig.
Andreas Bee
Veranstaltung:
Samstag, 15. September 2018, 20 Uhr PARASITE ISLAND_mausmannsland Kurzfilmscreening und Künstlergespräch
Ein Mann, eine Frau, ein Gefangener – der Künstler Herbert Nauderer erforscht in seinem Kurz- film die Kindheit der Figur des Mausmanns und zeichnet eine absurde Welt von Abhängigkeit und Gewalt.
Der „Mausmann“ nimmt eine wichtige Rolle im künstlerischen Kosmos von Herbert Nauderer ein. Geboren wurde er als Zeichnung, der Körper eines Mannes, der in einer großen Unterho- se steckt, der Kopf nur eine schwarze Maske mit großen Ohren. Die Figur tauchte immer öfter auch in Nauderers Fotos und Collagen auf, klein und verloren in heruntergekommenen Räumen oder geheimnisvoll im Hintergrund eines harmlosen Familienbildes. Mittlerweile hat sich der Mausmann in den Realfilm gedrängt und fordert dort sein Publikum heraus. Das Video „Parasite Island“ ist düster, bildgewaltig und voller abgründigem Witz und Poesie.
Sind der Mann und die Frau, die den Mausmann gefangen halten, seine Eltern? Ist es nur ein Alptraum? Oder steht das gestörte Familiensystem für moderne Gesellschaften? Der Mausmann bietet keine eindeutigen Lösungen.
Schauspieler: Josef Bierbichler, Sibylle Canonica, Herbert Nauderer, Jan de Boer Produktion, Idee und Konzeption: Herbert Nauderer Drehbuch und Regie: Annika Tepelmann, Herbert Nauderer Kamera: Tom Fährmann
16. August – 22. September 2018
Kuratiert von Andreas Bee
In der Goldstein Galerie zeigt Herbert Nauderer Auszüge seines Zyklus „PARASITE ISLAND“, der zuletzt im Kallmann-Museum bei München und in der Galerie der HbK Braunschweig zu sehen war.
Der Mausmann – eine Art Alter Ego des Künstlers – führt den Betrachter nicht nur durch dessen multimediale Ausstellung, sondern auch durch eine unheimliche, teils verstörende Parallelwelt menschlichen Seelenlebens.
Bleistift- oder Tuschezeichnungen bilden hier gemeinsam mit Objekten, Dokumenten, Videoloops und Fotomontagen eine komplexe Rauminstallation aus surrealen Elementen, die den Besucher vor den Zwiespalt von Fakt und Fiktion, Sprache und Handlung, Traum oder Alptraum stellen.
Ob die bloße Bleistiftkontur, die energische Schraffur oder die gänzlich ausgefüllte Fläche – Nauderers Zeichnungen sind geprägt von Grau- und Schwarztönen, die durch den schnellen, intuitiven Duktusbestechen. Doch begrenzt er sich nicht allein aufs Blatt. Wiederbelebt als Objekt oder Film, finden sichdie gezeichneten Motive im Raum wieder. Diese Zusammengehörigkeit lässt eine narrative Struktur vermuten, die jedoch umgehend durch digitale oder analoge Manipulation der Arbeiten ad absurdum geführt wird. Gefundenes trifft auf Erfundenes und stellt dabei den Betrachter vor die Frage, wie er mit dieser mysteriösen Traumwelt umgeht, die neben Unbehagen und Beklemmung durchaus aber auch ironisch-humoristische Nuancen hervorbringt.
Herbert Nauderer, 1958 geboren in Fürstenfeldbruck / München, lebt und arbeitet in Weipertshausen am Starnberger See und Maciarello, Isola d’Elba. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und verwaltet derzeit die Professur für Zeichnung an der HBK Braunschweig.
Andreas Bee
Veranstaltung:
Samstag, 15. September 2018, 20 Uhr
PARASITE ISLAND_mausmannsland
Kurzfilmscreening und Künstlergespräch
Sibylle Canonica (Schauspielerin)
Annika Tepelmann (Drehbuch, Regie)
Herbert Nauderer (Konzept, Zeichnung, Regie)
Moderation: Andreas Bee
PARASITE ISLAND_mausmannsland, 14 min. 20
Ein Mann, eine Frau, ein Gefangener – der Künstler Herbert Nauderer erforscht in seinem Kurz- film die Kindheit der Figur des Mausmanns und zeichnet eine absurde Welt von Abhängigkeit und Gewalt.
Der „Mausmann“ nimmt eine wichtige Rolle im künstlerischen Kosmos von Herbert Nauderer ein. Geboren wurde er als Zeichnung, der Körper eines Mannes, der in einer großen Unterho- se steckt, der Kopf nur eine schwarze Maske mit großen Ohren. Die Figur tauchte immer öfter auch in Nauderers Fotos und Collagen auf, klein und verloren in heruntergekommenen Räumen oder geheimnisvoll im Hintergrund eines harmlosen Familienbildes. Mittlerweile hat sich der Mausmann in den Realfilm gedrängt und fordert dort sein Publikum heraus. Das Video „Parasite Island“ ist düster, bildgewaltig und voller abgründigem Witz und Poesie.
Sind der Mann und die Frau, die den Mausmann gefangen halten, seine Eltern? Ist es nur ein Alptraum? Oder steht das gestörte Familiensystem für moderne Gesellschaften? Der Mausmann bietet keine eindeutigen Lösungen.
Schauspieler: Josef Bierbichler, Sibylle Canonica, Herbert Nauderer, Jan de Boer Produktion, Idee und Konzeption: Herbert Nauderer
Drehbuch und Regie: Annika Tepelmann, Herbert Nauderer
Kamera: Tom Fährmann
Animation: Theresa Maué, Herbert Nauderer