NO27 Insignien der Macht

Gerard van Lankfeld
Goldstein Galerie

2. November – 16. Dezember 2017

Unter dem Titel No27 Insignien der Macht zeigt die Goldstein Galerie vom 02. November bis zum 16. Dezember 2017 Arbeiten des niederländischen Künstlers Gerard van Lankveld. Reichsapfel, Zepter, Muskete, Uhr, Orgel, überhaupt allerlei Apparate und architektonische Miniaturen werden in der Galerie zu sehen sein. All jene Objekte erscheinen als Zeugnisse des durch Gerard van Lankveld gegründeten utopischen Staates Monera Carkos Vlado.

Gerard van Lankveld

Die Anfänge Gerard van Lankvelds (*1947 in Gemert, Niederlande) Reich Monera gehen auf seine Jugendjahre zurück. Da- mals wurde er wegen seiner Andersartigkeit von seinen Altersgenossen und der Umwelt zum „Outsider“ stigmatisiert. Zurück- gewiesen und der Lächerlichkeit preisgegeben, begann er sich zu wehren: Im Mai 1967 rief er seinen eigenen Staat aus, der der etablierten Ordnung den Krieg erklärte. Ein Jahr nach der Unabhängigkeit erhielt das Land seine eigene Fahne. Die Farbe Rot steht darin für die Anstrengung im Kampf, Weiß für die Hoffnung und Aufklärung, Grün für den Frieden und die Ruhe. Zum ideellen Patron des Reiches wurde Georgius Macropedius, so der lateinische Name des ebenfalls in Gemert geborenen niederländischen Humanisten Joris Lankvelt (1487-1558).

Den Namen Monera erhielt Gerard van Lankvelds Enklave 1976. Das Wort ist aus mehreren Anspielungen zusammengesetzt: „moira“ ist das griechische Wort für Schicksal, „Das Schicksal erwartete von mir den Staat auszurufen“, „moneron“ meint die Vereinzelung, „Ich führe den Kampf allein“ und das lateinische „monere“ – mahnen oder erinnern – verweist darauf, damit auf dem richtigen Weg zu sein. Seit 1995 heißt der Staat vollständig Monera Carkos Vlado, dabei steht Carkos für Kaiser und Vlado für die Regierungsmacht.

Die Uhren, Miniaturen von Monumenten, Schiffe, Flugzeuge und architektonische Elemente sind allesamt Teile dieses höchst humanistischen Kaisereichs Monera. Es entsteht und wächst in einem permanenten kreativen Prozess aus den Objekten, die Gerard Lankveld schafft, es ist ebenso reale wie ideale Lebenswelt.1

1 Zu Gerard van Lankveld siehe: Thon Thelen (Hrsg.), Monera Carkos Vlado. Gerard van Lankveld, Foundation Monera, 2005.

Ein Gespräch von Jakob Hoffmann mit dem österreichischen Regisseur (u.a.) Paul Poet am 23. November gewährt Einblicke in das vielgestaltige Leben innerhalb organisierter Enklaven abseits der herkömmlichen staatlichen Ordnung. Paul Poet hat sich eingängig mit der Idee einer eigenmächtigen alternativen Lebensform beschäftigt – in seinem Film Empire me (2013) ist er dieser auf der Spur und besuchte sechs Mikro-Nationalstaaten.

Veranstaltungen:

Donnerstag, 23. November
These Foolish Things – Mikrostaaten – Gegenwelten
Der Regisseur Paul Poet („Empire me“) im Gespräch mit Jakob Hoffmann

Mittwoch, 13. Dezember
Monerischer Abend
Tee, Gebäck, Filme