Am 30. Mai eröffnet die Ausstellung „Bitte Schuhe ausziehen“ mit Arbeiten von Juewen Zhang in der Goldstein Galerie. Zhangs großformatige Kohlebilder, Zeichnungen und Malereien sind geprägt von einer besonderen Form naturalistischer Präzision. Durch intensive Beobachtung seiner Umwelt entstehen Werke, die nicht nur die Wirklichkeit abbilden, sondern zugleich das Material und den Arbeitsprozess in seiner ganzen Tiefe offenlegen. Der Künstler lenkt den Blick auf Körperstellen und Objekte, die im Alltag oft als unscheinbare Details übersehen werden. In seiner Kunst wird etwa der Scheitel zum identitätsstiftenden Hauptmotiv. Mit leisem Witz und konzeptueller Schärfe hinterfragt er die Tradition der klassischen Porträtdarstellung und bricht mit der jahrhundertealten Inthronisierung des Gesichts als Maßstab für Identität und Individualität.
Der Titel „Bitte Schuhe ausziehen“ verweist auf Zhangs große Leidenschaft für Vans – „die schönsten Schuhe der Welt“, wie er selbst sagt. In der Ausstellung begegnen Besucher*innen diesem Schuh in besonderer Form: Ein überdimensionaler, etwa vier Meter langer Vans-Schuh aus Papier tritt ihnen buchstäblich entgegen. Diese detailreich mit Kohle gezeichneten und aufwendig konstruierten Skulpturen wirken robust, sind in ihrer Substanz jedoch fragil.
Einen weiteren zentralen Werkkomplex bilden seine Scheitelbilder. Diese Kohlezeichnungen brechen mit dem Verständnis klassischer Porträts, sind sie doch als gesichtslose höchst individuelle Darstellungen konkreter Personen zu verstehen. Juewen Zhang gelingt es in diesen Zeichnungen eine große Nähe zur dargestellten Person zu entwickeln, obwohl er dem Gesicht entgeht, den Blick verrückt und auf einen fast blinden Fleck lenkt, den man für gewöhnlich selten an sich selbst wahrnimmt – den Scheitel. Dieser wird bei Zhang zum identitätsstiftenden Hauptmotiv: In extremer Nahsicht füllt er das gesamte Blatt. Juewen Zhang arbeitet vom Positiven ins Negative, indem er zuerst große Papierbögen mit Kohle grundiert und dann Haar für Haar mit spitzem Stift in hyperrealistischer Präzision ausradiert. Das Bild dicht wogender Haare entsteht auf diese Weise durch unzählige feine Radierspuren im dunklen Grund und wirkt beinahe fotografisch.
Juewen Zhang, 1995 in Berlin geboren, lebt und arbeitet in Langen und Frankfurt am Main. Seit 2019 studiert er Freie Kunst in der Klasse Heiner Blum an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt – unter anderem 2022 auf der documenta fifteen, sowie jüngst auf der Art Düsseldorf und in der Kunst Galerie Fürth. Werke von ihm befinden sich in bedeutenden Sammlungen: der Museumslandschaft Hessen Kassel, der Artothek des Deutschen Bundestags und dem Kolumba Museum in Köln.
WO Goldstein Galerie, Schweizer Str. 84, Frankfurt am Main ERÖFFNUNG Freitag, 30. Mai 2025, 19 Uhr LAUFZEIT 31. Mai – 12. Juli 2025 ÖFFNUNGSZEITEN Do – Sa, 14 – 18 Uhr
31. Mai – 12. Juli 2025
Am 30. Mai eröffnet die Ausstellung „Bitte Schuhe ausziehen“ mit Arbeiten von Juewen Zhang in der Goldstein Galerie. Zhangs großformatige Kohlebilder, Zeichnungen und Malereien sind geprägt von einer besonderen Form naturalistischer Präzision. Durch intensive Beobachtung seiner Umwelt entstehen Werke, die nicht nur die Wirklichkeit abbilden, sondern zugleich das Material und den Arbeitsprozess in seiner ganzen Tiefe offenlegen. Der Künstler lenkt den Blick auf Körperstellen und Objekte, die im Alltag oft als unscheinbare Details übersehen werden. In seiner Kunst wird etwa der Scheitel zum identitätsstiftenden Hauptmotiv. Mit leisem Witz und konzeptueller Schärfe hinterfragt er die Tradition der klassischen Porträtdarstellung und bricht mit der jahrhundertealten Inthronisierung des Gesichts als Maßstab für Identität und Individualität.
Der Titel „Bitte Schuhe ausziehen“ verweist auf Zhangs große Leidenschaft für Vans – „die schönsten Schuhe der Welt“, wie er selbst sagt. In der Ausstellung begegnen Besucher*innen diesem Schuh in besonderer Form: Ein überdimensionaler, etwa vier Meter langer Vans-Schuh aus Papier tritt ihnen buchstäblich entgegen. Diese detailreich mit Kohle gezeichneten und aufwendig konstruierten Skulpturen wirken robust, sind in ihrer Substanz jedoch fragil.
Einen weiteren zentralen Werkkomplex bilden seine Scheitelbilder. Diese Kohlezeichnungen brechen mit dem Verständnis klassischer Porträts, sind sie doch als gesichtslose höchst individuelle Darstellungen konkreter Personen zu verstehen. Juewen Zhang gelingt es in diesen Zeichnungen eine große Nähe zur dargestellten Person zu entwickeln, obwohl er dem Gesicht entgeht, den Blick verrückt und auf einen fast blinden Fleck lenkt, den man für gewöhnlich selten an sich selbst wahrnimmt – den Scheitel. Dieser wird bei Zhang zum identitätsstiftenden Hauptmotiv: In extremer Nahsicht füllt er das gesamte Blatt. Juewen Zhang arbeitet vom Positiven ins Negative, indem er zuerst große Papierbögen mit Kohle grundiert und dann Haar für Haar mit spitzem Stift in hyperrealistischer Präzision ausradiert. Das Bild dicht wogender Haare entsteht auf diese Weise durch unzählige feine Radierspuren im dunklen Grund und wirkt beinahe fotografisch.
Juewen Zhang, 1995 in Berlin geboren, lebt und arbeitet in Langen und Frankfurt am Main. Seit 2019 studiert er Freie Kunst in der Klasse Heiner Blum an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt – unter anderem 2022 auf der documenta fifteen, sowie jüngst auf der Art Düsseldorf und in der Kunst Galerie Fürth. Werke von ihm befinden sich in bedeutenden Sammlungen: der Museumslandschaft Hessen Kassel, der Artothek des Deutschen Bundestags und dem Kolumba Museum in Köln.
WO Goldstein Galerie, Schweizer Str. 84, Frankfurt am Main
ERÖFFNUNG Freitag, 30. Mai 2025, 19 Uhr
LAUFZEIT 31. Mai – 12. Juli 2025
ÖFFNUNGSZEITEN Do – Sa, 14 – 18 Uhr